Wettsteuer in Deutschland

Mit der Einführung des neuen Glücksspielstaatsvertrages im Juli 2012 hat sich die Wettlandschaft in Deutschland grundlegend geändert. Die Wettanbieter haben größtenteils mit gemischten Gefühlen auf die gesetzlichen Änderungen reagiert: einerseits herrscht Freude über die Tatsache, dass nun auch private Wettanbieter Lizenzen für die Veranstaltung von Sportwetten erhalten können, andererseits werden die damit verbundenen Veränderungen auch skeptisch betrachtet, vor allem die neue Wettsteuer für Sportwetten in Deutschland hat zu tiefgreifenden Veränderungen führen müssen.

Seit 1.7.2012 müssen die Wettanbieter für alle Wetteinsätze, die von deutschen Kunden getätigt werden, eine Steuer in der Höhe von 5% des Einsatzes an die Finanz abführen. Was auf den ersten Blick nach einer maßvollen Steuerbelastung – verglichen mit manch anderen Steuersätzen – aussieht, hat für die Sportwetten Branche dennoch grobe Auswirkungen. Grund dafür ist das knapp kalkulierte Geschäftsmodell der Wettanbieter mit relativ geringen Gewinnmargen.

Die meisten Wettanbieter arbeiten mit Gewinnmargen in der Größenordnung von gerade einmal 5% bis maximal 8%, das heißt rund 92% bis 95% der Wetteinsätze werden in Form von Wettgewinnen wieder an die Kunden ausbezahlt. Bei diesem Geschäftsmodell ist also kein Platz für eine Steuerbelastung, die beinahe den kompletten Gewinn verschlingt. Aus diesem Grund sind die meisten Wettanbieter dazu gezwungen, ihr jeweiliges Geschäftsmodell anzupassen bzw. zu verändern.

Um auch weiterhin zu halbwegs vernünftigen Bedingungen Sportwetten in Deutschland anbieten zu können, sind viele Wettanbieter bereits dazu übergegangen, die Belastung aus der neuen Wettsteuer an die Kunden abzuwälzen. Das heißt die Wettkunden müssen letztendlich die Steuerbelastung durch den deutschen Fiskus tragen, indem entweder die Wetteinsätze oder bei manchen Anbietern alternativ auch die Wettgewinne mit einer Gebühr in der Höhe von 5% belastet werden. Die diesbezügliche Begeisterung der Wettfreunde hält sich verständlicherweise in Grenzen.

Doch es gibt nach wie vor auch noch Wettanbieter, bei denen Sportwetten ohne Steuer möglich sind. Da auch diese Wettanbieter die vorgeschriebene Steuer abliefern müssen, wird die Steuerbelastung – zumindest derzeit – aus den eigenen Taschen der betreffenden Wettanbieter geleistet. Es ist wohl zu vermuten, dass diese Anbieter die anfallende Steuer als eine Art Marketingausgabe betrachten: zwar minimieren sich durch diese Vorgangsweise die Gewinne der steuerfreien Wettanbieter, auf der anderen Seite dürfen sich diese Marktteilnehmer derzeit bedingt durch die steuerfreien Wettmöglichkeiten über besonders regen Zuspruch erfreuen.

Tipico Wetten ohne Steuer Der deutsche Wettanbieter Tipico ist zum aktuellen Zeitpunkt einer der wenigen Marktteilnehmer mit Sportwetten ohne Steuer, bei Tipico kann steuerfrei gewettet werden. Tipico bezahlt die gesetzlich vorgeschriebene Wettsteuer in der Höhe von 5% des Wetteinsatzes derzeit noch selbst und verrechnet seinen Kunden keinerlei Gebühren oder Steuern für Sportwetten in Deutschland

 

Ob und wie lange diese Ausnahmen noch bestehen werden kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden, in der momentanen Situation sind die Wettanbieter, bei denen steuerfrei gewettet werden kann, aber in jedem Fall die erste Anlaufstelle für Freunde von Sportwetten in Deutschland.