Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke hält mir seiner Meinung nur selten hinterm sprichwörtlichen Berg. Wenn dem 53-Jährigen etwas nicht passt, dann posaunt er seine Meinung heraus. Nun kritisiert er Volkswagen-Chef Martin Winterkorn für dessen Doppelfunktion in Wolfsburg und beim FC Bayern.
„Ich schätze Martin Winterkorn, er ist sogar ein Vorbild für mich, und ich sehe auch, dass er sehr fußballaffin ist. Das finde ich klasse! Nichtsdestotrotz sehe ich eine Doppelfunktion von Winterkorn als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG und als Aufsichtsratsmitglied bei Bayern München kritisch“, sagt Watzke gegenüber der SPORT BILD. Der VW AG gehört der Bundesliga-Klub VfL Wolfsburg zu 100 Prozent, an der FC Bayern München AG ist die VW-Tochter Audi zu 9,09 Prozent beteiligt. Beim VfL hat Winterkorn zwar keine offizielle Funktion, er ist aber Vorstandsvorsitzender von VW. Watzke findet sein gleichzeitiges Engegament beim FC Bayern im Aufsichtsrat für fragwürdig.
Den Statuten der DFL zufolge ist eine Doppelfunktionen möglich, solange kein Einfluss auf Vereins-Entscheidungen durch diese Person ausgeübt wird. „Die gesellschaftsrechtlichen und personellen Verflechtungen sind der DFL von den Klubs im Lizenzierungsverfahren angezeigt worden und sind uns bekannt. Sie stehen im Einklang mit den Vorgaben der Lizenzierungsordnung“, sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig (49) gegenüber der „Bild“-Zeitung
Bei Volkswagen möchte man keine Unruhe haben. „Solche Äußerungen dienen allenfalls dazu, die Liga zu spalten. Daran haben wir kein Interesse“, sagt Stephan Grühsem, stellvertretender Aufsichtsratschef der VfL Wolfsburg GmbH, zur SPORT BILD.