Am vergangenen Wochenende sicherte sich der FC Bayern München mit einem 9:2 gegen den Hamburger SV einen der höchsten Heimseige in der Geschichte der Bundesliga. Eigentlich Grund genug für eitel Sonnenschein – wären da nicht die beiden Gegentore nach Eckbällen. Aufsichtsrats-Mitglied Helmut Markwort schiebt Manuel Neuer die Schuld zu.
Markwort sagt im Radiosender WDR2: „Ich hoffe, dass Jupp Heynckes mit dem Neuer mal redet. Er ist dagegen, dass bei einem Eckball, wie bei allen ordentlichen Mannschaften üblich, sich Mitspieler neben den Torpfosten platzieren. Der will das alleine machen. Das ist eine Freiheit mit selbstmörderischen Zügen.“ Trainer Jupp Heynckes verteidigt Neuer, sagte im Interview mit der „Bild“-Zeitung: „Schauen Sie mal, wer bei Juventus am Pfosten steht. Oder bei Mannschaften von Mourinho. Niemand. Das haben wir die ganze Saison nicht gemacht. Das ist nicht das Problem.“ Demnach sei die fehlende Zuordnung das Problem. „Das haben wir in aller Deutlichkeit angesprochen“, so der 67-Jähtige.
Sportdirektor Matthias Sammer weist auf die derzeitige Schwäche noch einmal hin. Nach der Partie gegen Hamburg sagt er: „Wir haben jetzt vier Tore nach Ecken bekommen, das Champions-League-Finale wurde nach einer Ecke verloren. Da müssen wir höllisch aufpassen.“ Sammer sieht aber auch, dass sich die Mannschaft trotzt großer Führung gegen den HSV tierisch über die Gegentore ärgerte. „Sie hätten mal einige sehen sollen, wie die sich geärgert haben. Es heißt immer, ich sei ein Mahner – wenn man sieht, wie sich einige Spieler ärgern, dann wüssten sie, dass ich im Vergleich ein Waisenknabe bin.“ Vor allem Jerome Boateng ärgerte sich noch direkt auf dem Platz.