Nach der Auslosung zur CL-Qualifikation gab es beim FC Schalke zunächst lange Gesichter. Der ukrainische Vizemeister Metalist Charkow war alles andere als ein Wunschgegner, doch dann wurde der Kontrahent von einem Manipulationsskandal eingeholt und von der Uefa gesperrt. Für die Ukrainer rückte Paok Saloniki nach, eigentlich ein Glücksfall, gelten die Griechen doch als machbarer Gegner.
Saloniki ersetzt Charkow
Seit dem 0:4-Bundesliga-Debakel gegen Wolfsburg, müssen die Schalker aber sogar die Hellenen fürchten. Ein Aus in den Play-offs ist plötzlich nicht mehr undenkbar, zu schlecht präsentierte sich die Mannschaft in Wolfsburg. Es ist schon eine ganz Weile her, dass die selbst ernannten Bayern-Jäger vier Gegentore kassierten.
Schaut man sich den Spielverlauf an, dann geht der Sieg der Wölfe vollauf in Ordnung, er hätte sogar noch höher ausfallen können. Die Königsblauen offenbarten unerklärliche Schwächen in der Defensive, Trainer Jens Keller sah zahllose Fehlpässe, Stellungsfehler und Abstimmungsprobleme. Was sich bereits beim 3:3 gegen den Hamburger SV andeutete, wurde bei der Niederlage in Wolfsburg offensichtlich: der Mannschaft fehlen die Führungsspieler, die unter Druck die Ordnung wiederherstellen und Ruhe ins Spiel bringen können.
Viel Zeit bleibt nicht, um die Knappen wieder auf Kurs zu bringen, bereits am Mittwoch kommen die Griechen zum Hinspiel in die Veltins-Arena, bis dahin muss die Abwehr wieder sicher stehen. Das Duell mit Saloniki wird zum Wiedersehen mit Huub Stevens, der Niederländer musste die Gelsenkirchener Ende 2012 wegen Erfolglosigkeit verlassen. Sechs Monate später heuerte er bei den Hellenen an, mit denen er in der CL-Quali an Metalist Charkow (0:2 und 1:1) scheiterte.
Huub Stevens ist Schalkes‘ Achillesferse
Jetzt bekommt er eine zweite Chance doch noch die Königsklasse zu erreichen. Er kennt die Schalker Spieler natürlich aus dem Effeff, weiß um ihre Stärken und Schwächen und wird seine Elf optimal einstellen. Saloniki zählt zu den Top-Adressen des griechischen Fußballs, unter den gegenwärtigen Umständen dürfen die Schalker den Gegner keinesfalls unterschätzen.
Ein Heimsieg ist absolute Pflicht, die Buchmacher gehen auch trotz der aktuellen Krise davon aus, dass die Königsblauen das Hinspiel gewinnen und schließlich auch die Königsklasse erreichen werden. Torjäger Jan Klaas Huntelaar wird seiner Mannschaft dabei nicht helfen können, er zog sich gegen Wolfsburg einen Innenbandriss zu und muss mindestens vier Wochen pausieren.