Am Dienstag verpatzte die deutsche Nationalmannschaft den Auftakt in die neue Saison. Trotz recht ansprechender Leistung verlor man gegen Argentinien mit 1:3. Alle Experten waren sich eigentlich schnell klar darüber, dass einfach das Glück gefehlt hatte, nicht die Einstellung und das Können – außer Olivier Kahn.
ZDF-Experte Oliver Kahn sagte nach dem Spiel ins Mikrofon: „In den letzten Monaten hat sich immer wieder gezeigt hat, dass die Mannschaft in der Defensive relativ große Probleme hat. Große Mannschaften brauchen eine Kompaktheit, eine Stabilität im Defensivbereich. Da muss man grundsätzliche Überlegungen anstellen.“ Einmal in rage war Kahn zu weiteren Aussagen bereit: „Der Bundestrainer muss sich da auch mal Gedanken machen. Es ist ja alles schön und gut mit Spielphilosophie und Offensive, aber grundsätzlich hat der Gegner zu viele Torchancen.“
Der Ex-Keeper hatte konkrete Ansätze, was er besser machen würde und nannte Beispiele. „Khedira war viel zu offensiv. So sind immer wieder Löcher entstanden. Da muss man doch mal ansprechen. Die Argentinier hätten ein Tor nach dem anderen schießen können. Mir gefällt das nicht“, erklärte der ehemalige Profi des FC Bayern München. Vor allem die fehlende Selbstkritik der Spieler nach der Niederlage habe er vermisst: „Ich muss doch mal unzufrieden sein. Wir haben gegen die Italiener blutleer verloren und jetzt wieder drei Stück kassiert. Da muss man sich auch mal ärgern.“
Bundestrainer Joachim Löw ist derzeit nicht zu beneiden. Nach dem Aus bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine muss der Coach zunehmend mit Gegenwind leben. Was zuvor vier Jahre perfekt war, wird nun alles hinterfragt. Solange die deutsche Mannschaft nicht wieder Siege am Stück einfährt, wird der Bundestrainer keine Ruhe bekommen – das weiß auch Löw.