Am gestrigen Donnerstag gab Bundestrainer Joachim Löw den Kader für das kommende Testspiel gegen Argentinien bekannt. Nicht dabei sind Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger. Der eine bekommt Baby-Urlaub, der andere soll sich erholen. Damit scheint klar: Sie kommen wieder. Ganz so optimistisch in die Zukunft kann Torhüter Tim Wiese nicht blicken. Auch er gehört nicht zum Aufgebot.
„Hansi Flick und ich haben heute mit Tim in Hoffenheim ein ausführliches Gespräch geführt. Wir haben ihm mitgeteilt, dass wir bei unseren Planungen für die WM-Qualifikation zunächst mal stärker auf die jüngeren Torhüter setzen wollen, er aber nicht vollends abgeschrieben ist”, zitiert die „Bild“-Zeitung Andreas Köpke. Neue Nummer 2 ist Hannovers Ron-Robert Zieler, zudem haben Marc-André ter Stegen, Bernd Leno und Sven Ulreich gute Karten. Wiese nimmt’s locker: „Ich habe die Entscheidung des Trainerteams zur Kenntnis genommen und respektiere, dass die jüngeren Torhüter stärker eingebunden werden sollen. Wenn’s brennt, stehe ich bereit.“ Eine andere Möglichkeit hat er nicht, denn sollte er sich mit dem Bundestrainer anlegen, gehen seine Chancen gegen Null. Für Wiese geht nach sechs Länderspielen seinen Karriere bei der Nationalmannschaft dem Ende entgegen. Wenn Wiese spielte, zeigte er immer recht ansprechende Leistungen. Doch an Jens Lehmann und später Rene Adler bzw. Manuel Neuer war für ihn kein Vorbeikommen.
Wiese kann sich damit voll und ganz auf seinen neuen Klub konzentrieren. Der 30-Jährige wechselte im Sommer vom SV Werder Bremen zur TSG 1899 Hoffenheim. Hier wurde er von Coach Markus Babbel zudem zum Kapitän gemacht. Damit scheint klar, dass Wiese nicht nur auf dem Platz, sondern auch neben dem Platz für Ordnung sorgen soll. Genug Zeit, um Maßnahmen umsetzen zu können, hat er jetzt ja… Ob ihm das wirklich gefällt?