Seit vergangener Woche steht fest: Der FC Bayern München muss in der Zukunft auf Uli Hoeneß verzichten. Der Ex-Präsident des deutschen Rekordmeisters hat das Urteil im Steuerprozess akzeptiert und wird seine Haftstrafe antreten. Ein schwierige Zeit für den Ligakrösus.
„Am Freitag war es sehr schwierig. Das Urteil, dann die Konsequenz mit dem Rücktritt. Ob das noch in den Kleidern hing, weiß ich nicht. Fakt ist, dass wir das Spiel zwar kontrolliert, aber zu langsam und zu behäbig gespielt haben. Letztendlich hat unsere individuelle Qualität entschieden“, sagt Matthias Sammer gegenüber der „tz“. „Es ist Ulis Lebenswerk, wir haben alle davon profitiert. Ich habe versucht, für mich zwei Dinge zu realisieren. Ich wünsche erst einmal Uli und seiner Familie, dass sie zur Ruhe kommen, den Alltag bewältigen und Pflichten, die auf sie zukommen, gemeinsam durchstehen. Punkt zwei ist, dass sein Lebenswerk, sein Geist bleibt.“
Offen ist, wie es nun in München ohne Hoeneß weiter geht. Klar scheint, dass Karl Hopfner das Amt des Präsidenten übernehmen wird. Es soll auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Mai gewählt werden. „Wir stehen im Vorstand jetzt auch in der Verantwortung“, sagt Sammer weiter. „Wir müssen Geschlossenheit demonstrieren und Angriffslust zeigen. Niemand braucht Uli kopieren, das geht sowieso nicht. Ich habe aber ein gutes Gefühl. Wir werden überhaupt nicht in eine lethargische Phase verfallen.“